An diesem Montag fällt der Startschuss für eine bildstarke Öffentlichkeitskampagne des Hessischen Landwirtschaftsministeriums. Angesprochen wird die Bevölkerung in den von der ASP betroffenen Gebieten in Südhessen. Ziel der Kampagne ist es, um Verständnis für die Maßnahmen bei der Bevölkerung zu werben und zu informieren, warum mögliche Einschränkungen notwendig sind und worauf es dabei ankommt. Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann es gelingen, die Afrikanische Schweinepest erfolgreich einzudämmen.
Die Kampagne im Überblick
Die Aufstellung von insgesamt 41 Großflächenplakaten auf Autobahnraststätten und an Autobahnparklätzen innerhalb der infizierten Zone in Südhessen bildet den Auftakt der Kampagne. Die Plakate werden an den Autobahnraststätten von einem digitalen Werbespot in den Sanitär-Anlagen flankiert. Gleichzeitig ist eine neue Kampagnenwebseite ( https://schweinepest.hessen.de/) online gegangen, die rund um das Tierseuchengeschehen informiert. Ab dem 19. November 2024 werden darüber hinaus landesweit Radiospots zur ASP zu hören sein. In verschiedenen Tageszeitungen und Wochenblättern erfahren Leserinnen und Leser per Anzeige im Print- und Online-Bereich von den Handlungsempfehlungen der Kampagne. Für die Social-Media-Arbeit in den Landkreisen und auf Ministeriumsebene schnürt das Hessische Landwirtschaftsministerium außerdem gerade ein umfangreiches Videoinformationspaket. Es lohnt sich also, die Kanäle zu abonnieren.
Plakate informieren ab sofort an Raststätten: Essensabfälle gehören in geschlossene Müllbehälter
Das erste Großflächenplakat wird heute auf der Autobahnraststätte Büttelborn-West aufgestellt und klärt Durchreisende über die Tierseuche auf. „Es ist noch lange nicht vorbei. Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest gleicht einem Marathon, den wir nur mit Unterstützung der Bevölkerung gewinnen können. Erst, wenn wir in Hessen ein Jahr lang keinen positiven Fund mehr haben, können wir die Einschränkungen aufheben. Die Tierseuche belastet nicht nur unsere heimischen Schweinehaltungen, die Landwirtschaft und Jagd – sie verursacht bei den infizierten Tieren auch großes Leid, das wir unbedingt verhindern müssen“, erklärt der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung.
Gerade an Autobahnraststätten besteht die Gefahr, dass das Virus über mitgebrachte Wurst- und Fleischwaren eingeschleppt wird. Denn ist das Wurstbrot mit dem Virus infiziert und werden Reste davon achtlos in die Umwelt geworfen, können Wildschweine die Essensreste fressen und sich anstecken. Essensreste müssen daher draußen unbedingt in Müllbehältern mit geschlossenem Deckel entsorgt werden. Um mögliche Sprachbarrieren bei Durchreisenden zu überwinden, verlinkt ein QR-Code zur neuen ASP-Kampagnenwebseite. Dort finden Nutzer die Information zur korrekten Entsorgung von Essensresten in 20 Sprachen übersetzt: https://schweinepest.hessen.de/other-languages
Die Großflächenplakate an den Autobahnraststätten werden mit Unterstützung der Autobahn GmbH des Bundes aufgestellt. Michael Bersch, Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr in der Niederlassung West der Autobahn GmbH des Bundes: „Es gehört zu den grundlegenden Aufgaben des Betriebsdienstes unserer Autobahnmeistereien, die Rastanlagen und Parkplätze entlang der Autobahn im südlichen Hessen zu unterhalten. Unser Appell an alle Verkehrsteilnehmer: Halten Sie die Parkplätze sauber und verlassen Sie die Anlagen bei Ihrem Aufenthalt nicht. Um Reisende und Fernfahrer zu sensibilisieren, unterstützen wir die Kampagne und das Engagement aller Beteiligten, um auf das wichtige Thema hinzuweisen.“
Werbung um Verständnis und Unterstützung bei Betroffenen
Die Leinenpflicht, das Wegegebot im Wald sowie das Schließen von Toren an ASP-Schutzzäunen sind weitere Themen, die die Kampagne in den Fokus rückt. „Wir wissen, dass einige der Maßnahmen persönliche Einschränkungen bedeuten“, sagt Staatsminister Jung. „Mit der Kampagne wollen wir nicht nur über die Maßnahmen informieren, sondern auch erklären, warum diese notwendig sind, damit wir die Afrikanische Schweinepest erfolgreich eindämmen können. Es ist sehr wichtig, dass alle, die sich in der Region bewegen, dabei mithelfen.“
Landkreise, Hessischer Bauernverband und Landesjagdverband unterstützen flächendeckende Plakataktion
Weitere 5.200 Plakate (Format: 70x100 cm) befinden sich in Produktion, die dank tatkräftiger Unterstützung durch die Kommunen in den betroffenen Landkreisen (Bergstraße, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Frankfurt am Main, Groß-Gerau, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Offenbach-Land, Wiesbaden) aufgehängt werden können. Der Hessische Bauernverband (HBV) sowie der Landesjagdverband (LJV) sind Partner der Aktion und begrüßen die Kampagne:
„Für die Bevölkerung ist es nur eine kleine Einschränkung, ihre Hunde angeleint zu lassen oder Essensreste ordnungsgemäß zu entsorgen – für die hessischen Landwirte ist es aber eine große Unterstützung im Kampf gegen die Ausbreitung der ASP. Wir setzen auf eine breite Unterstützung, damit wir alle weiterhin tolle regionale Produkte aus der hessischen Landwirtschaft genießen können“, betont Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes.
„Der Landesjagdverband unterstützt seit dem Ausbruch der ASP die Maßnahmen zur Eindämmung der gefährlichen Tierseuche. Mit der nun gestarteten Kampagne werden sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch der Reise- und Transitverkehr für dieses wichtige Thema sensibilisiert. Nur wenn wir gemeinsam dazu beitragen, die ASP einzugrenzen und zu kontrollieren, erst dann kann sich in der Region wieder ein gesunder Schwarzwildbestand etablieren und die familiär geführten Schweinehaltungsbetriebe erhalten wieder eine Zukunftsperspektive“, so Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen e. V.