Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen ist der Erreger bei jetzt insgesamt sechs toten Wildschweinen nachgewiesen worden. Dies teilt das hessische Landwirtschaftsministerium mit. Alle infizierten Tiere wurden innerhalb der 7.300 Hektar umfassenden sogenannte Kernzone im Landkreis Groß-Gerau gefunden. Dort war in der vergangenen Woche das erste infizierte Wildschwein südlich von Rüsselsheim entdeckt worden. Rund 500 Meter vom Erstfund entfernt wurden nun weitere infizierte Tiere gefunden, seit der Nacht von Freitag auf Samstag liegen die Testergebnisse vor.
Insgesamt wurden damit im Lauf der vergangenen Woche 23 tote Wildschweine beprobt. Sechs davon waren positiv, bei zwei Proben steht das Ergebnis noch aus.
Intensive Kadaversuche mit Hunden und Drohnen geht weiter
Die weiteren Fälle kommen nicht überraschend, denn die Umgebung wird seit Tagen intensiv nach Wildschweinkadavern abgesucht. Dabei kommen neben Drohnen auch speziell ausgebildete Kadaversuchhunde zum Einsatz.
An die Bevölkerung besteht weiterhin der Appell, keine eigenständigen Suchaktionen zu unternehmen. Es wird dringend gebeten, die Suche den professionellen Teams zu überlassen, Leinenpflicht zu beachten und auf den Wegen zu bleiben.
Gefragt sind erhöhte Wachsamkeit und Kooperation. Insbesondere Reisende werden aufgefordert, keine Schweineprodukte aus betroffenen Regionen mitzubringen und sich über die geltenden Vorschriften zu informieren.
Die hessischen Behörden arbeiten in der Krise eng mit den Experten vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zusammen, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Da es keine Impfung gibt, ist diese unheilbare und meist tödliche Krankheit für Haus- und Wildschweine höchst gefährlich. Für andere Tiere oder gar den Menschen besteht keine Gefahr.